Gaildorf – ein Stück Stadtgeschichte

Die Geschichte Gaildorfs ist geprägt durch die Schenken von Limpurg. Erstmals 1260 wurde Rabenoldo de Geilendorff als Zeuge in einer Urkunde des Schenken Walter erwähnt. In der „Goldenen Bulle“ Karls IV. von 1356 wird den Herren von Limpurg das Erbschenkenamt zugesichert, das eine wichtige Funktion während der Krönung des römisch-deutschen Königs hatte. Dieses Amt übten die Limpurger letztmals 1690 aus. Der einzige erhaltene Schenkenbecher ist heute im Besitz des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart und ist als Kopie im Stadtmuseum Gaildorf zu sehen.

Das Alte Schloss war Sitz der Schenken von Limpurg und ist heute das Wahrzeichen Gaildorfs, dessen Grundmauern im 13. Jahrhundert entstanden. Es wurde 1399 im Vertrag der Schenken mit Hall über die Holzflößerei auf dem Kocher und die Durchgangszölle erstmals genannt. Die Holzflößerei spiegelt sich seit 1434 im Wappen der Stadt Gaildorf durch das Floß und die gekreuzten Flößerhaken wieder.

Die Stadt-, Markt- und Befestigungsrechte erhielt Gaildorf von König Ruprecht im Jahr 1404 erteilt; er erlaubte am 12. Juli, „das Dorf Gaildorf mit Mauern und Gräbern zu umziehen und eine Stadt daraus zu machen“. Noch im selben Jahr wird mit dem Bau der Stadtmauer begonnen. Die reichsunmittelbare Grafschaft Limpurg kommt 1806 nach Auflösung des Deutschen Reiches unter die Oberhoheit Württembergs, Gaildorf wird zur württembergischen Oberamtsstadt. 1938 wird das Oberamt Gaildorf aufgelöst und die Stadt dem Landkreis Backnang zugeordnet. Zwischen 1971 – 1974 werden Ottendorf, Unterrot und Eutendorf nach Gaildorf eingegliedert.

Heute ist Gaildorf Zentrum des Limpurger Landes und gehört zum Landkreis Schwäbisch Hall.